
Der Feinkostmagazineur „Herr Karl“ erzählt im Lager eines Feinkostgeschäftes seine Lebensgeschichte. Er stellt sich als Opportunist heraus, der sich vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zum Ende der Besatzungszeit in den 50er Jahren durchs Leben bugsiert hat.
Herr Karl wirkt wie ein typischer Wiener, katholisch, murrend und freiheitsliebend. Nach und nach ändert sich das Bild des netten, ehrlichen und naiven Herrn Karls und man erkennt den Opportunisten hinter der gemächlichen Art. Er passt sich den jeweiligen politischen Gegebenheiten an und wird 1934 vom Sozialist, zu einem Christlichsozialen und 1938 schließlich zum Nationalsozialist, nur um danach den Besatzungsmächten förderlich zu sein. Herr Karl nutzt jedoch nicht nur politisch sein Anpassungsvermögen. Seine Abgebrühtheit gegenüber seinen Mitmenschen enthüllt ihn als skrupellosen Profiteuer, der keine Chance auslässt andere Leute auszunutzen.